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Tasse vorwärmen – Kaffeepads schmecken aus einer warmen Tasse besser

Wer seine Senseo einfach anmacht, Pad einlegt und auf Kaffeegenuss wartet, kann schon mal enttäuscht werden. Besonders im Winter kann die Tasse sehr kalt sein. Wenn nun der leckere und heiße Kaffee in die Tasse fließt, verliert er sofort die benötigte Temperatur für den optimalen Kaffee-Genuss. Er wird regelrecht abgeschreckt. Denn die Kaffee-Tasse hat Zimmertemperatur. Deshalb sollte man immer bei der ersten Tasse Kaffee aus der Padmaschine vorher heißes Wasser einfüllen, um die Tasse auf lauwarme Temperatur vorzuwärmen. Das beeinflusst den Geschmack immer positiv. Hier noch mal der Zubereitungs-Tipp in Stichpunkten:

 

  1. Kaffeepad-Maschine anmachen
  2. Eine Tasse Wasser ohne Kaffeepad in die Tasse laufen lassen
  3. Kaffeepad einlegen und anmachen
  4. Genießen

 

Gute Vollautomaten sowie Espressomaschinen haben immer die Möglichkeit Tassen vorzuwärmen, um den Geschmack des Kaffees zu erhöhen.

Wer aus eine Kaffeepad-Maschine und einer kalten Tasse einen heißen Kaffee erwartet wird enttäuscht werden.

 

Die Geschichte des Kaffeepads

 Antonino Di Leva – dieser Name hätte die Kaffeewelt bereits vor 40 Jahren revolutionieren können – hat er aber nicht. Denn jede Innovation ist vom Timing abhängig. Antonio Di Leva aus Neapel ist der Erfinder des ersten Kaffeepads. Heute hätte er mit dieser Idee vermutlich Multimillionär werden können. 

Die Vision kam ihm eines Tages bei einem Spaziergang: Warum kann man Kaffee nicht portionsweise verkaufen? Und so waren vorportionierten Kaffeepads erfunden. Die sogenannte „Prontadose“ von Di Leva machte es möglich. Der Boden und der Deckel waren perforiert und jeder Filter wurde einzeln vakuumverpackt. Nach der Entwicklung und Produktion in Kooperation mit dem Kaffeeröster Lavazza und ausgedehnten Marketingmaßnahmen scheiterte die Geschäftsidee allerdings an Familienstreitigkeiten und nicht zuletzt am Timing. Das Patent hängt heute als Urkunde in seinem Büro. Über eine Million leere Kaffeefilter aus Aluminium hatte er entsorgen müssen, was ihm obendrein eine Menge Geld gekostet hatte.

Auch das italienische Traditionsunternehmen Illy begann in den 70er Jahren als erstes Unternehmen mit der Entwicklung von Einzelportionen. Dabei entstand das patentierte Padsystem für Espresso, Easy Serving Espresso (ESE) genannt, mit dem sich zu jeder Tageszeit ein stets perfekter Espresso zubereiten ließ. Diese Einzelportionen erlaubten die schnelle und saubere Espressozubereitung zuhause oder im Büro. Ziel war es zur damaligen Zeit auch, den Kaffee in Länder zu exportieren, in denen es keine italienische Kaffeetradition mit professionellen Baristi gab. 

2001 wurde der Kaffeepad aber erst zum Megatrend, was wiederum dem Timimng zu verdanken war. Die zunehmende Anzahl an Single- und Kleinhaushalten und eine weiterhin schnelllebige Gesellschaft, die eine schnelle Zubereitung verlangt, generieren Nachfrage nach Portionskaffeegeräten. Die Firma Philips entwickelte in Zusammenarbeit mit dem holländischen Kaffee-, Tee- und Tabakkonzern Douwe Egberts den sogenannten Softpad. Ab 2002 wurde dann auch der deutsche Kaffeemarkt vollkommen revolutioniert. Mit Senseo wurde das Kaffeepad-System zum Massen- und Alltagsprodukt. Nach kurzer Zeit nahmen immer mehr Händler bzw. Kaffeeröster Kaffeepads in ihr Warenprogramm auf. Heute kann man die Kaffeepads für Senseo-Maschinen sogar bei Discountern erwerben. Senseo hat mittlerweile über 10 Million Geräte in Deutschland und Österreich verkaufen können. Den zeitlichen Vorsprung von Senseo konnten Tchibo Cafissimo und Jacobs Tassimo nicht mehr einholen. Seit der Markteinführung des Systems im Jahr 2002 wurden mehrere Milliarden Pads verkauft. Damit ist das Senseo-System die erfolgreichste Kaffeeinnovation des letzen Jahrzehnts.

 

Schmecken Kaffeepads wässrig?

Diese Frage kann nur mit zwei Gegenfragen beantwortet werden: Wie viel Wasser läuft beim Brühen in die Tasse und welcher Kaffee steckt im Kaffeepad?

Kaffeepads sind eine schnelle Variante von Filterkaffee. Eine Kaffeepadmaschine soll die Lücke  zwischen einer Filtermaschine auf der einen Seite und einem Vollautomaten auf der anderen Seite füllen. Für Espresso-Liebhaber wird eine Tasse Kaffee aus einer Kaffeepadmaschine sehr wahrscheinlich wässrig schmecken. Eine Tasse Filterkaffee vermutlich ebenso. Der Geschmack eines Kaffeepads hängt von mehren Faktoren ab. Die beiden wichtigsten sind wohl der enthaltene Kaffee sowie die Wassermenge, die beim Brühprozess durch das Kaffeepad läuft. Die Möglichkeit die Wassermenge und somit die Intensität des Kaffees zu beeinflussen wird von vielen Kaffeepadmaschinen unterstützt. Ob nun eine ganze Tasse für die klassische Filterkaffee-Variante oder die kurze kräftige Version zum Frühstück und bei der Zubereitung eines Cappuccino: Der Benutzer kann bei der Zubereitung variieren.

 

Kaffeepads richtig aufbewahren

Fast auf jeder Packung steht: „Trocken und kühl lagern“. Aber was heißt das nun? Sonnenlicht und übermäßige Wärme wirken sich negativ auf das Kaffeearoma aus. Zudem neigt Kaffee dazu Gerüche aufzunehmen und sollte daher nicht im Kühlschrank direkt neben dem Lieblings-Camembert aufbewahrt werden.

Frische ist neben Qualität der auschlaggebende Faktor für den optimalen Kaffeegenuss. Selbst wenn das Haltbarkeitsdatum mehrere Jahre aufweist: Kaffee sollte zeitnah konsumiert und verarbeitet werden. Kaffee, vor allem gemahlener Kaffee, büßt bei Aussetzung mit Sauerstoff schnell Geschmack ein. Lose Kaffeepads können schon nach wenigen Tagen ihr Kaffeearoma verlieren wenn man sie nicht luftdicht lagert.

Paddosen aus Aluminium und sonstigen Materialen können zwar einigermaßen luftdicht geschlossen werden und tragen damit zur Aromaerhaltung bei. Sie sind aber kein Allheilmittel gegen den stetigen Qualitätsverlust. Denn beim wiederholten Öffnen der Dose dringt neuer Sauerstoff in die Paddose und lässt den Kaffee altern. Der Oxidationsprozess wird dadurch nur bedingt aufgehalten. Eine Lösung wäre die geöffnete Packung Kaffeepads auf mehrere Dosen aufzuteilen; die andere Lösung lautet: Kaffee zeitnah zu konsumieren. Bei Vieltrinkern ist eine Packung mit 36 Kaffeepads in wenigen Tagen aufgebraucht – für Wenigtrinker sind große Packungen weniger geeignet.